Der schwäbische Bezirksvorstand freut sich über das Ende der Atomkraft in Schwaben. Nach 55 Jahren ist die Geschichte der Nutzung der Atomenergie in Schwaben zu Ende. Der Jubel ist jedoch verhalten; die ungelöste Frage der Endlagerung des Atommülls, die zwei bei der Wartung 1975 getöteten Arbeiter und nicht zuletzt der Zwischenfall im Jahr 1977, der zur Aufgabe von Block A führte, stehen für die Bilanz der Gewinnung von Energie aus den Reaktoren. Die Kinderkrebsstudie, aus der ein erhöhtes Krebsrisiko im Umkreis der Atommeiler hervorgeht, gehört ebenso zur atomaren Geschichte in Schwaben.
Bezirkssprecherin Eveline Kuhnert weist darauf hin, dass in Gundremmingen 177 Castoren mit atomaren Brennstäben verbleiben: „Die Castoren bleiben für viele Jahrzehnte hier im Zwischenlager. Genehmigt wurde es bis 2046, Verlängerung wahrscheinlich. Die ungelöste Frage des Endlagers ist ein energiepolitisches Desaster, letztendlich wird die Atomenergie, die einst als billig und sauber galt, um ein Vielfaches teurer als die erneuerbaren Energien. Ohne massive Subventionen wäre nie ein AKW gebaut worden.“ Sie erinnert zudem an 150.000 t graue Energie, also Beton, Steine und anderes Baumaterial, die pro Reaktor zurückbleiben und deren sachgerechte Entsorgung ansteht. Für Kuhnert ist klar: “Die Nutzung von Atomenergie war der größte Irrweg aller Zeiten! Es ist an der Zeit, in Schwaben einen Weg mit konsequentem Ausbau der erneuerbaren Energien, mit Photovoltaik auf jedem Dach und für Windräder statt Windradverhinderungspolitik zu gehen!“
Vorstandsmitglied Albert Riedelsheimer blickt zurück in die Zeit vor rund 40 Jahren, als in Nordschwaben der Bau eines weiteren Atomkraftwerkes in Pfaffenhofen an der Zusam (Landkreis Dillingen) geplant war: „Damals galten alle, die sich gegen die Nutzung von Kernkraftwerken ausgesprochen haben, als vollkommen verrückt. Ich bin froh, dass der Atomausstieg heute Konsens unter den demokratischen Parteien ist.“ Er kritisiert das mangelnde Engagement der Merkel-Regierung in den vergangenen 16 Jahren, was den Ausbau der Erneuerbaren Energien anbelangt: „Hier ist einfach nichts passiert, der Ausbau der Windenergie wurde massiv behindert, auch die Forschung zur Nutzung Wasserstoff und der Ausbau der Elektromobilität wurden zu lasch angegangen. Die neue Regierung und insbesondere Wirtschaftsminister Habeck stehen vor immensen Aufgaben.“
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