Wir begrüßen das Ende der Atomkraft in Deutschland und fordern Energiewende-Beschleunigung in Bayern! 11. April 20235. Februar 2024 Das schwäbische Kernkraftwerk Gundremmingen ist bereits seit über einem Jahr nicht mehr am Netz; zum 15. April werden nun die letzten verbliebenen Atomkraftwerke abgeschaltet – darunter auch Isar II bei Landshut. Die GRÜNEN in Schwaben begrüßen das Ende der Atomkraft in Deutschland und die Beschleunigung der Energiewende, wobei in Bayern weiterhin Nachholbedarf besteht. Bereits am Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Fukushima im März hatten zahlreiche schwäbische GRÜNEN-Politiker*innen ein Zeichen gesetzt, dass der Atomausstieg diesmal endgültig sein soll. Vor 12 Jahren waren durch ein Erdbeben und Tsunami vier Reaktorblöcke des Kernkraftwerks Fukushima I zerstört worden. Die damalige Schwarz-Gelbe Bundesregierung unter Kanzlerin Merkel entschied daraufhin erneut den Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland, nachdem sie zuvor den 2000 bereits vereinbarten Ausstiegsplan der Rot-Grünen Koalition aufgehoben hatte. 12 Jahre nach Fukushima: Atomausstieg jetzt endgültig! Vorstandsmitglied Albert Riedelsheimer, der zugleich Umweltbeauftragter des Bezirks ist, sieht im Aus der Atomkraft einen wichtigen Schritt bei der Umsetzung der Energiewende und fordert weitere Maßnahmen: „Leider ist gerade in Bayern in den letzten 10 Jahren viel zu wenig beim Ausbau der Netze und bei der Nutzung von Windkraft passiert. Jetzt muss die Staatregierung endlich handeln, statt weiterhin zu behaupten, Atomkraft sei sauber. Wir wollen nicht weiter Müll produzieren, dessen Entsorgung nicht geregelt ist.“ Albert Riedelsheimer Sehr hohe Versorgungssicherheit mit Erneuerbarer Energie Zuletzt waren wegen der Energiekrise erneut Debatten über verlängerte Laufzeiten der verbliebenen Kernraftwerke aufgekommen. Um einer möglichen Strommangellage im Winter vorzubeugen, wurde der befristete Weiterbetrieb bis 15. April gewährt. Das bayerische Umweltministerium ließ selbst eine Wiederinbetriebnahme des Blocks C von Gundremmingen prüfen. Doch die Sorge um mögliche Blackouts hat sich als übertrieben herausgestellt und kann keine erneute Kehrtwende hin zur Atomkraft rechtfertigen. „Wir haben im internationalen Vergleich eine sehr hohe Versorgungssicherheit“, sagt unsere Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Dank verstärkter Anstrengungen im Ausbau der Windkraft und der Photovoltaik wird Strom zukünftig deutlich günstiger produziert als in Kernkraftwerken – und zwar ohne die Risiken und die Atommüll-Problematik. „Die Abschaltung der verbliebenen AKWs ist die absolut richtige Entscheidung“, sagt unser Vorstandsmitglied Sabrina Harper. Sabrina Harper „Ich kann verstehen, wenn die Menschen Angst haben, wie es in Zukunft weitergeht. Doch es wäre noch beängstigender so weiter zu machen wie bisher. Atomstrom ist eine Hochrisikotechnologie, die teuer ist und uns keine Zukunft sichert. Letzten Winter haben wir gesehen, dass wir es besser können. Nun ist die Zeit, mit Mut den Weg für eine starke und zukunftsfähige Infrastruktur einzuschlagen.“ Auch wenn die Zustimmung zur Atomkraft in letzter Zeit gestiegen ist und sie vor allem gegenüber der Kohlekraft auch aus Klimaschutzgründen wieder attraktiv erscheint, ist der Atomausstieg dieses Mal unumkehrbar. Dies bekräftigte auch unser Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Kostenfalle Atomenergie: Milliardensummen für unnötige Kraftwerke Abgesehen von den Sicherheitsrisiken und dem Atommüll wäre eine erneute Rückkehr zur Kernenergie vor allem finanziell nicht vernünftig. Während der Bau und der Betrieb von Windkraftanlagen weiterhin günstiger werden, entwickeln sich AKW-Neubauprojekte in Finnland, Großbritannien und Frankreich aktuell zu Milliardengräbern – und das schon ohne Folgekosten, Risiken und Entsorgungsfragen mit einzurechnen. Erst 2021 war ein fast zehnjähriger Streit um die Entschädigungszahlungen wegen des unnötigen Hin-und-Her um den Atomausstieg zwischen der Merkel-Regierung und den Atomkraftbetreibern zu Ende gegangen. Die letzte kurze Atomkraft-Affäre von CDU/CSU und FDP kostete die Bundesrepublik Deutschland allein für die Entschädigungen über 2,4 Milliarden Euro. Der Atomkonsens der Rot-Grünen Koalition hätte hingegen keine weiteren Zahlungen beinhaltet und zudem auch eine frühere Abschaltung älterer Kohlekraftwerke ermöglicht. Sollte es in Bayern nach der Abschaltung von Isar II Probleme mit der Energieversorgung geben, wäre das eine direkte Folge der verfehlten Energiepolitik der CSU, die die Energiewende und den Ausbau der Erneuerbaren sowie der Netze viel zu lange verschlafen oder sogar aktiv blockiert hat.
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