Ab in die Zusam zu den Wasserflöhen | Grüne Wege in Schwaben

Gemeinsam mit Stefan Zott von der Fischereigenossenschaft Obere Zusam durften wir im September die Landschaft der Zusam erkunden, bevor es ab ins Wasser ging.

Die Initiative #ZusamFieber ist entstanden, weil aufgefallen ist, dass heimische Fischbestände weniger geworden sind. Stefan Zott hat 2022 zum ersten Mal die Temperatur in der Zusam gemessen und seither an über 18 Messpunkten entlang der Zusam über 600.000 Datensätze ausgewertet. Das Bild zeigt sich klar: „Wir müssen von einer Klimakatastrophe sprechen“, so Zott.

Die Temperatur steigt immer mehr und die Wohlfühltemperatur der Fische ist damit eindeutig überschritten, sodass der Bestand sich immer mehr verringert.

Wir sind bei der Veranstaltung im Rahmen der „Grünen Wege in Schwaben“ selbst ins Wasser und haben Wasserproben gesammelt und diese dann untersucht. Die Kinder und die Erwachsenen haben verschiedene Kleinstlebewesen, unter anderem Wasserflöhe, mit Hilfe der Lernmaterialien von Fischereiverband Schwaben bestimmt.

Uferpflege für Artenvielfalt und Hochwasserschutz

Im Anschluss haben wir erfahren, welche Möglichkeiten es gibt, um das Erwärmen der Flüsse zu verlangsamen. Randbepflanzung, die Schatten spendet, ist von großer Bedeutung. Am Rand alles abmachen ist die schlechteste Lösung für die Flüsse. Andre engagiert sich mit seinem Projekt „Bachliebe”, indem er für 5 Jahre einen großen Abschnitt des Ufers freiwillig pflegt, ohne Eingriffe der Stadt, um die Biodiversität zu erhalten.

Außerdem ist es wichtig im Sinne des Hochwasserschutzes, nicht alle Flüsse freizuräumen, sodass im Ernstfall das Wasser schnell durch läuft, sondern die Umgebung (wieder) zu Mooren zu machen, damit der Boden im Notfall viel Wasser aufnehmen kann. Viele haben von diesem großen Problem zum ersten Mal gehört und werden nun anders auf unsere Flüsse und Gewässer schauen.