Memminger Freiheitspreis für Christian Streich!

Gruppenbild vor Häuserfassaden der Memminger Altstadt
v.l.: Tamer Ghazal, Helmut Schmidt, Christian Streich, Claudia Roth, Maria Wißmiller

Der Memminger Freiheitspreis wurde an Christian Streich verliehen. Der langjährige Trainer der Herrenfußballmannschaft des SC Freiburg wurde für sein „Pressing gegen Rechtsaußen“ und den „leidenschaftlichen Einsatz für Demokratie“ ausgezeichnet, wie unsere Bundestagsabgeordnete und ehemalige Kulturstaatsministerin Claudia Roth in ihrer Laudatio ausführte: „Deine Stimme ist wie ein Fangesang für die Demokratie. Dein Engagement ist wie ein Spielzug, der Hoffnung eröffnet. Ein Pass, der uns alle erreicht. Du machst Mut in Zeiten, in denen manche resignieren wollen.“

Der Memminger Freiheitspreis erinnert an ein mutiges Kapitel unserer Geschichte: Vor genau 500 Jahren, im Jahr 1525, erhoben in Memmingen Frauen und Männer, Bäuerinnen und Bauern, ihre Stimme gegen Unterdrückung. Mit ihren „Zwölf Artikeln“, dem ersten bekannten Menschenrechtskatalog Europas, forderten sie Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde. Ihr Aufstand im Bauernkrieg wurde blutig niedergeschlagen, doch ihre Ideen lebten weiter. Sie prägen unsere Demokratie bis heute.

Der Freiheitspreis wird an Menschen verliehen, die genau diesen Geist weitertragen: Menschen, die Mut zeigen, Haltung beweisen und Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart bauen.

Christian Streich ist einer von ihnen. Nicht als Politiker, sondern als Trainer, Lehrer, Mutmacher. Er nutzt seine Reichweite, um klar Stellung zu beziehen. Gegen Hass und Hetze, gegen Rassismus und Antisemitismus. Er zeigt, dass Fußball mehr ist als ein Spiel, dass es ein Ort sein kann, an dem Demokratie gelebt wird und niemand ausgegrenzt werden darf.

Gerade heute, in einer Zeit, in der unsere Demokratie unter Druck steht, brauchen wir Stimmen wie seine. Wir brauchen mehr Christian Streichs.

Claudia Roth

Christian Streich nahm den Preis dankend an, betonte aber in seiner typischen Bescheidenheit, dass er sich als Preisträger nur als Stellvertreter sieht für alle, die im Alltag „widersprechen, wenn jemand Blödsinn erzählt“.

Wir freuen uns über diese gelungene Auswahl der Jury und die schöne Preisverleihung im Rahmen des Schwabentags des Bezirk Schwaben, zu dem einige von uns auch aus den Landkreisen Augsburg oder Ostallgäu anreisten.