Am 8. März sind Kommunalwahlen in Bayern und unsere Kreis- und Ortsverbände stehen schon in den Startblöcken für die Wahlkampagnen vor Ort. Unser Ziel, in allen Landkreisen und kreisfreien Städten starke Spitzenkandidaturen zu nominieren – also für die Landratswahlen sowie die Wahlen der Oberbürgermeisterinnen – haben wir erreicht. Zudem gibt es einige Gemeinden, in denen wir erstmalig mit einer grünen Liste antreten.
Anfang Dezember wurde Oliver Schill für Kaufbeuren als grüner Oberbürgermeisterkandidat aufgestellt – die letzte grüne Nominierung in einer langen Reihe von Versammlungsterminen, die im Mai bereits mit der Kandidatur von Martina Wild als Augsburger Oberbürgermeisterin begann.
In diesen beiden Städten starten unsere grünen Kandidaturen aus der Stellvertretungsposition. Wie Martina Wild in Augsburg ist auch Oliver Schill in Kaufbeuren seit der letzten Kommunalwahl 2020 zweiter Bürgermeister und fordert den Amtsinhaber der CSU erneut zum Duell um die Rathausspitze heraus. Wir GRÜNE haben dabei auch mit starker Fraktions- und Teamarbeit die Geschicke der Städte mitgestaltet und gezeigt, dass wir bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Pole Positions für kommunale Spitzenämter
Aus einem Bürgermeisteramt heraus kandidiert auch Markus Reichart. Der hauptamtliche Erste Bürgermeister der Marktgemeinde Heimenkirch, der sich auch in den kommunalen Spitzenverbänden stark engagiert, will nun Landrat im Landkreis Lindau werden. Nach über 20 Jahren mit Elmar Stegmann an der Spitze ist es Zeit für einen Wechsel im Lindauer Landratsamt.
Im Landkreis Aichach-Friedberg tritt Katrin Müllegger-Steiger zur Landratswahl an, die schon seit ihrem 18. Lebensjahr kommunalpolitische Erfahrung sammelt – damals im Stadtrat Friedberg – und als dritte Bürgermeisterin in der Gemeinde Kissing tätig ist. Da Amtsimhaber Klaus Metzger nicht mehr antritt, ist der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko die größte Konkurrenz für Katrin Müllegger-Steiger als mögliche grüne Landrätin im Wittelsbacher Land.
Im Landkreis Donau-Ries ist mit Albert Riedelsheimer der dritte Bürgermeister der Stadt Donauwörth ebenfalls ein sehr erfahrener Kommunalo grüner Landratskandidat. Er war bis dieses Jahr auch in unserem Bezirksvorstand für die kommunalpolitische Vernetzung zuständig und geht nun in das Rennen um die Nachfolge des nicht mehr kandidierenden Donau-Rieser Landrats Stefan Rößle.
Neue Landrätin im Oberallgäu: Christina Mader steht bereit
Auch im Landkreis Oberallgäu wird es in jedem Fall eine Neubesetzung des Landratsamts geben: Christina Mader will die bisher amtierende Landrätin Indra Baier-Müller ablösen, die nicht erneut zur Wahl antritt. Dass Christina Mader als Vorsitzende unserer grünen Oberallgäuer Kreistagsfraktion breites Vertrauen über Fraktionen und Landkreisgrenzen hinaus erarbeitet hat, zeigt unter anderem ihre Wahl als stellvertretende Verbands- und Aufsichtsratsvorsitzende im Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten (ZAK). In unserer grünen kommunalpolitischen Vereinigung GRIBS ist Christina zudem seit diesem Jahr als gewähltes Vorstandsmitglied tätig.
Nachdem auch im Ostallgäu die amtierende Landrätin Maria Zinnecker sich nicht einer Wiederwahl stellt, ist das Rennen offen. Für uns GRÜNE tritt mit Johannes Erd ein Kandidat an, der in jungen Jahren schon einen vielfältigen und wertvollen Erfahrungsschatz für die Aufgabe mitbringt. Dasselbe gilt für Dominik Tartler in der Stadt Kempten, der vor sechs Jahren über die Klimabewegung in den Stadtrat einzog und nun mit einer überparteilichen Kampagne und einem kompetenten „Team Tartler“ neue Dynamik in die Stadtpolitik und Spannung in die Oberbürgermeisterwahl bringt. Wichtige Erfahrung aus dem Bildungsbereich bringen Carsten Pothmann (Gymnasiallehrer) im Landkreis Günzburg und Dr. Otto Schmid (Schulleiter in Pension) für das Unterallgäu in ihre Kandidaturen zu den Landratswahlen ein.
Im Landkreis Augsburg tritt mit Felix Senner ein früheres Mitglied unseres Bezirksvorstands an. Der Leiter eines Familienunternehmens ist als stellvertretender Vorsitzender unserer bezirksweit stärksten grünen Kreistagsfraktion engagiert. Bei der Landratswahl für den Kreis Augsburg fordert Felix Senner den Amtsinhaber Martin Sailer heraus, der in einer Ämterhäufung gleichzeitig als Bezirkstagspräsident fungiert.
Rochaden, weitere OB-Kandidaturen und Wiederwahl grüner Bürgermeister
Unser früherer Bezirksvorsitzender Daniel Pflügl – seinerzeit im Vorstandsteam mit Felix Senner – tritt mit sehr breiter Unterstützung als parteiloser Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in Bad Wörishofen an. Da neben uns Grünen auch die CSU und SPD ihn einstimmig nominiert haben, stehen Daniel Pflügls Chancen sehr gut, Bürgermeister der Kneipp-Stadt im Unterallgäu zu werden und den bisherigen CSU-Amtsinhaber abzulösen.
Einen Wechsel von einem CSU-Bürgermeister hin zu einer Kandidatur für uns GRÜNE gibt es hingegen zwischen den Landkreisen Augsburg und Dillingen: Der bisherige Bürgermeister von Zusmarshausen, Berhard Uhl, trat aus der CSU aus und kandidiert nun als parteiloser Bürgermeisterkandidat in Wertingen sowie auf unserer Dillinger Kreistagsliste.
Die Landratswahlen im Kreis Neu-Ulm und im Kreis Dillingen sowie die Oberbürgermeisterwahl der Stadt Memmingen fanden außerhalb des Kommunalwahl-Turnus statt, sodass am 8. März hier nicht neu gewählt wird. Grüne Oberbürgermeisterkandidaturen auf der ersten kommunalen Ebene gibt es für die Stadt Neu-Ulm (Michael Mehren), die Stadt Donauwörth (Bärbel Stahl) sowie die Stadt Günzburg, wo wir den parteilosen Kandidat der mit uns in Fraktions- und Listengemeinschaften verbundenen Günzburger Bürgerliste (Martin Endhardt) unterstützen.
Unser seit 2020 amtierender Bürgermeister von Ebershausen (Kreis Günzburg), Harry Lenz, tritt zur Wiederwahl an und will seine Arbeit kontinuierlich fortsetzen. Roman Albrecht, der seit 2014 Erster Bürgermeister von Trunkelsberg (Kreis Unterallgäu) ist und 2020 wiedergewählt wurde, strebt keine dritte Amtszeit an. Dafür kandidiert hier nun seine bisherige Stellvertreterin, Evi Gerngroß-Keller, die zudem auch auf Platz 3 unserer grünen Kreistagsliste zur Wahl steht.
Grün wächst: neue grüne Listen auf dem Land
Ein wichtiges Ziel, um unsere Erfolgsgeschichte der Kommunalwahlen 2020 fortzusetzen, sind grüne Listen in Gemeinden, wo wir bisher nicht im Gemeinderat vertreten sind. So treten wir erstmalig als GRÜNE mit eigener Wahlvorschlagsliste zu Kommunalwahlen an unter anderem in: Gestratz (Kreis Lindau), Langeringen und Ustersbach (beide im Kreis Augsburg), Wilpoldsried (Oberallgäu) sowie der Stadt Oettingen und der Gemeinde Rain (beide Donau-Ries).
Neu gegründete Ortsverbände konnten in wenigen Monaten ihre Mitgliederzahlen verdoppeln und starten mit großer Motivation in den ersten grünen Kommunalwahlkampf. Weiterhin wie in den letzten Jahren schon der größte Faktor für unseren enormen Mitgliederzuwachs ist das Gefühl, endlich was gegen die fatalen gesellschaftlichen Verwerfungen tun zu müssen und aktiv zum Funktionieren der Demokratie beizutragen.
Das Miteinander vor Ort zu stärken und in der Kommunalpolitik Verantwortung zu übernehmen, ist das Fundament für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Vertrauen in die demokratischen Institutionen – die auf allen Ebenen mittlerweile gezielt angegriffen und untergraben werden. Während gerade in Bayern ein breites Spektrum an vermeintlich Konservativen die Gefahren des Rechtsextremismus verkennt, selbst zunehmend rechtspopulistisch und faktenfrei daherredet und auch aus der Staatsregierung oder in Bundesministerien spaltend agiert, ist es umso wichtiger, für einen politischen Stil der konstruktiven Zusammenarbeit sowie für das Gemeinwesen einzustehen. Dafür treten wir GRÜNE in ganz Bayerisch-Schwaben an.