Memmingen war im Jahr 1525 ein Ort, an dem Geschichte geschrieben wurde. Auslöser war eine große Unruhe, die sich in dieser Zeit unter der bäuerlichen Bevölkerung ausbreitete. Wegen drückender Abgaben und überzogener Dienste drängten Bauern im ganzen Reich auf die Linderung ihrer Not.

Abgesandte der oberschwäbischen Bauernschaft berieten sich in der Memminger Kramerzunft. Der Memminger Laienprediger Sebastian Lotzer fasste die Forderungen der Bauern in den „Zwölf Artikeln“ zusammen. Diese sind der Idee der Würde jedes einzelnen Menschen verpflichtet. Gemeinhin gelten die „Zwölf Artikel“ als frühes Manifest der deutsche Freiheits-und Verfassungsgeschichte. Die Ereignisse des Jahres 1525 stehen am Beginn eines Ringens um Menschenrechte, das bis heute nicht abgeschlossen ist.

Memmingen trägt seit 2020 auf Beschluss des Stadtrates den Namenszusatz „Stadt der Freiheitsrechte“. Mit dieser Entscheidung stellt sich die Bürger*innenschaft der Aufgabe, die Anliegen der Bauern aus dem Jahr 1525 in unsere moderne, pluralistische Gesellschaft zu übertragen. Dazu gehören Bürger*innenbeteiligung und Teilhabe für alle ebenso zum Auftrag unserer Stadt, wie das mutige Verteidigen von Demokratie und Menschenrechten.

Die Kramerzunft, das Gebäude der Bauernversammlung von 1525, wurde im vergangenen Jahr vom bayerischen Landtag zu einem von 13 Orten der Demokratie in Bayern ernannt. Das soll uns Mahnung und Verpflichtung sein, gemeinsam für eine Zukunft in Demokratie, und Freiheit einzutreten.

Um zu veranschaulichen, was Memmingen zu einem Ort der Demokratie macht, ergibt sich folgendes Programm:

11:30 Uhr | Memmingen-Ort der Demokratie: Führung durch die Stadt (Dr. Hans-Wolfgang Bayer, Kulturamtsleiter)
12:30 Uhr | Gemeinsames Mittagessen für alle, die möchten (mit vorheriger Anmeldung)
14:30 – 15:30 Uhr | Führung MEWO Kunsthalle,(Dr. Axel Lapp, Leiter MEWO Kunsthalle): Als Museum der modernen und zeitgenössischen Kunst sehen es die Macher*innen der Mewo-Kunsthalle als ihre Aufgabe an, durch kulturbezogene Kommunikation und kreative Lern- und Bildungsprozesse, allen Besucher*innen die Teilhabe am kulturellen Leben zu ermöglichen.
Anschließend: Besuch Soziale Stadt Ost, Quartiersmanagement, Ort der Begegnung, des Austauschs, Veranstaltungen (Katrina Dibah-Lavorante, Stadtteilmanagerin)

Anmeldung per Mail bitte bei Ursula Kaltner-Bayer: